echo-interview mit Jakob Richi, Verwaltungsratspräsident Richi AG, Weiningen
elipsLife echo: Herr Richi, in der Region Zürich sind Richi-Kieslastwagen ein Begriff. Die Firma macht jedoch mehr als Kiestransporte. Wo ist sie sonst noch aktiv?
Jakob Richi: Wir betreiben in Weiningen drei Firmen. Die Richi AG produziert und vertreibt Kies, stellt Transportbeton her und bietet einen Muldenservice für Abfälle von Baustellen an. Zur Richi AG gehört auch der Bereich Krane und Spezialtransporte mit Kranfahrzeugen, die bis zu 350 Tonnen heben können. Die Entsorgungszentrum Richi AG, die EZR AG, befasst sich mit Recycling und Entsorgung aller Art: Wir brechen Häuser ab, arbeiten die Materialien auf und machen aus Alt Neu. Schliesslich ist die Richi Bau AG auf Baustellen tätig. Unser Hauptthema ist das Schliessen von Stoffkreisläufen. Auf unserem Gelände in Weiningen können wir diese Philosophie voll umsetzen.
Wie viele Mitarbeitende beschäftigen Ihre Firmen und wie gross ist der Fuhrpark?
Die drei Firmen Richi AG, EZR AG und Richi Bau AG, die sich zu 100% in Familienbesitz befinden, beschäftigen rund 150 Mitarbeitende: Chauffeure für unsere rund 60 Lastwagen und Kranfahrzeuge, Maschinisten für die 40 Bagger, Baumaschinen und Pneulader sowie etwa 40 Werksleute, die in unseren Kieswerken, Sortierungshallen und Betonwerken arbeiten. Gut zehn Personen sind in Führungs- und Administrationsfunktionen tätig.
Sie betreiben in Ihrem Entsorgungszentrum ein Biomassenkraftwerk und produzieren rund 17‘500 Megawattstunden Strom. Damit lassen sich 2‘500 – 3‘000 Haushalte versorgen. Lohnt sich das bei den geltenden Einspeisevergütungen?
Knapp. Wir betreiben das Kraftwerk nicht aus Rentabilitätsgründen, sondern vor allem aus ökologischen Gründen. Früher exportierten wir das Altholz. Bis zu 900 Fuhren karrten wir jährlich mit Lastwagen nach Norditalien. Dort wurde es verbrannt oder zu Spanplatten verarbeitet. Die Einführung der Schwerverkehrsabgabe LSVA verursachte aber sehr hohe Kosten. Gleichzeitig widersprachen diese Transporte unserer Stoffkreislauf-Philosophie. So entstand vor rund 12 Jahren die Idee, das Holz vor Ort zu verbrennen, daraus Öko-Strom zu produzieren und ins Netz einfliessen zu lassen.
Für Ihre Spezialfahrzeuge benötigen Sie erfahrene Mitarbeiter. Bilden Sie diese selbst aus?
Der Führerausweis für Lastwagen ist Voraussetzung, um einen Pneukran fahren zu dürfen. Ein Chauffeur muss diesen Ausweis bei seiner Anstellung mitbringen. Bei uns lernt er dann das Fahren und Bedienen eines Pneukrans. Die entsprechende Prüfung müssen die Chauffeure allerdings in Sursee beim Baumeisterverband ablegen.