Fachartikel von Kirsten Rehage, August 2020

Coronavirus – Mit mentaler Gesundheit auch eine mögliche zweite Welle meistern

Steht Deutschland vor einer zweiten Corona-Welle? Dies ist wohl eine der häufigsten Fragen in den letzten Wochen und eine große Sorge der Deutschen. Die Entwicklung der Fallzahlen zeigt: Corona hat die Welt weiterhin im Griff. Waren die Infektionszahlen vor wenigen Wochen auch in Deutschland noch niedrig, so steigen sie derzeit wieder stetig an. 

Nicht nur Experten zeigen sich deswegen äußerst besorgt, Verunsicherung ist auch in der Bevölkerung spürbar, denn die Angst vor einer Infektion ist nach wie vor vorhanden. Allerdings geht diese Furcht manchmal in Vergessenheit, gerade während der Urlaubszeit und bei gutem Wetter. Dann wird auf Einhaltung der in der Zwischenzeit normal gewordenen Hygienevorschriften oft nicht mehr so streng geachtet, doch sind es gerade diese einfachen Maßnahmen, die entscheidend dazu beitragen, das Infektionsgeschehen unter Kontrolle zu halten. 

In der Arbeitswelt ist eine langsame Rückkehr zur gewohnten Normalität zu beobachten. Arbeiteten während des Lockdowns im Frühling noch viele Mitarbeitende zu Hause, sind in der Zwischenzeit viele von ihnen an ihre Arbeitsplätze zurückgekehrt. Dies auch vor dem Hintergrund, dass Kurzarbeit rückläufig ist und Mitarbeitende Abwechslung vom Homeoffice suchen. 

Die Einhaltung von Schutzvorschriften in Büros ist verhältnismäßig einfach. Dagegen stellen diese Vorschriften Unternehmen im produzierenden Gewerbe vor große Herausforderungen – hier sind z. B. Schichten zu entzerren und Abstände zu vergrößern. Solche Anpassungen sind oftmals mit größerem Aufwand verbunden und können auch Auswirkungen auf die Produktivität haben. Bald werden konkrete, bundesweit geltende Arbeitsschutzregeln in Kraft treten, die den Schutz vor dem Coronavirus in Unternehmen regeln. Standards, die bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern sicherlich für mehr Sicherheit sorgen werden. 

Nichtsdestotrotz: Die Corona-Pandemie bestimmt unseren Alltag seit fast sechs Monaten. Dies hat Spuren hinterlassen und bei vielen Arbeitenden auch zu psychischen Problemen geführt. Dies belegen die aktuellen Zahlen über Krankschreibungen im ersten Halbjahr 2020. Demnach ist ein enormer Anstieg von Krankschreibungen aufgrund seelischer Leiden zu verzeichnen. Gründe hierfür sind u. a. Existenzängste als Folge von Kurzarbeit bzw. Jobverlust oder aber Angst vor einer Corona-Infektion. Grundsätzlich – und gerade auch in solch herausfordernden Zeiten wie diesen – ist es wichtig, auf die mentale Gesundheit zu achten, um die persönliche Resilienz zu stärken. Resilienz ist, einfach gesagt, die Fähigkeit, etwas abprallen zu lassen und bei Rückschlägen wieder aufzustehen. Eigenschaften, die z. B. auch ein Boxer benötigt, um im Boxring bestehen zu können. Mentale Gesundheit kann trainiert werden, unter anderem durch die Anwendung folgender Tipps. 

1. Bewegung 
Bewegung hat positive Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele. Ein Spaziergang oder eine Fahrradtour sind gute Gelegenheiten, frische Luft zu schnappen und den Kopf freizuhalten bzw. freizubekommen. 

2. Reduzierung des Medienkonsums
Zu viel Information verunsichert – gerade in Krisenzeiten. Daher ist es wichtig, Informationen aus glaubwürdigen Quellen zu beziehen. Überhöhter Fernsehkonsum bzw. zu häufige Nutzung von Streaming-Diensten wirkt sich auch negativ auf das Wohlbefinden aus. Trägheit und ungesunde Ernährung sind oft die Folge. 

3. Soziale Kontakte pflegen
Der Mensch ist ein soziales Wesen. Austausch mit anderen ist ihm wichtig. Gespräche mit Freunden oder mit der Familie sind gut, um auch mal „Dampf abzulassen“. 

4. Optimistisch sein
Die aktuelle Situation ist sicherlich für alle herausfordernd. Sich bewusst machen, dass in der Krise aber nicht alles schlecht ist, hilft, optimistisch zu bleiben. 

5. Fokus setzen
Sich auf das konzentrieren, was man selber beeinflussen kann, ist wichtig. Aktuell bedeutet dies primär: Fokus auf das Einhalten der Hygienemaßnahmen. Auf Dinge zu fokussieren, die nicht beeinflusst werden können, ist Energieverschwendung. 

Im Sport legt mentale Gesundheit oftmals die Basis für Siege. Sie ist aber auch im Berufsalltag von großer Bedeutung und kann aktuell durchaus zentral sein, die Corona-Krise meistern zu können. 

Zur Person
Kirsten Rehage
Head Care & Claims Management elipsLife Germany & Austria

Fachartikel «Coronavirus – mit mentaler Gesundheit die Krise meistern.»

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