Fachartikel von Lucas Müller im Personalmagazin, März 2021

Stühle, Berufsunfähigkeit und Deckungslücken

Jeder vierte Deutsche wird im Laufe seines Erwerbslebens gemäß der deutschen Aktuarvereinigung (DAV) berufsunfähig. Oft mit gravierenden finanziellen Folgen aufgrund der komplexen BU-Rentensituation. Schwierige Zusammenhänge lassen sich über Analogien vereinfachen. Die BU-Rentensituation zum Beispiel mit Stühlen.

Auf welchem Stuhl ruht es sich am besten? Einbeinige Melkstühle sind ein Balance und Kraftakt, nicht wirklich angenehm.Beim Stuhl mit zwei Beinen lässt sich zwar anlehnen, auf längere Zeit wird es aber anstrengend. Erst ein Stuhl mit drei Beinen ist standfest und auf Dauer komfortabel. Doch was haben Stühle, BU und Deckungslücken gemeinsam? Dazu gleich mehr.

Berufsunfähig heißt, den zuletzt ausgeübten Beruf nicht mehr ausüben zu können. Nicht aber, per se nicht mehr arbeitsfähig zu sein. Der Berufsunfähigkeit liegen zur Hälfte diffuse Krankheitsbilder zugrunde: 30% sind psychische Erkrankungen, 20% Einschränkungen des Bewegungsapparates. Psychischen Erkrankungen haben sich in den letzten 10 Jahren fast verdoppelt, auch jüngere Menschen leiden vermehrt darunter. Und getrübte berufliche Aussichten aufgrund Covid-19 verschärfen die Lage weiter.

Kann man krankheitsbedingt nicht mehr arbeiten, zahlt der Arbeitgeber im Rahmen der Lohnfortzahlungspflicht während 6 Wochen weiter. Danach springt die gesetzliche Krankenversicherung mit dem Krankengeld für längstens 18 Monate ein. Ist die betroffene Person erwerbsgemindert, fließt dann die staatliche Erwerbsminderungsrente – im Schnitt mit 700 Euro monatlich. Die Deckungslücke entspricht der Diskrepanz zwischen dieser Rente und dem vormaligen Einkommen.

picture showing chairs and people sitting on them

Zurück zu den Stühlen. Die große Mehrheit der deutschen Arbeitnehmerschaft (75%) sitzt bei Berufsunfähigkeit auf dem einbeinigen Melkstuhl: Sie bezieht nur die staatliche Erwerbsminderungsrente. Arbeitnehmende, die zusätzlich über eine private BU verfügen (15%), sitzen stabiler, wegen der meist tiefen Summen finanziell aber noch immer wacklig. Finanziell standfest wird es, wenn der Arbeitgeber die Absicherung im Kollektiv einführt und einen großen Teil des Einkommens absichert. Doch nur 10% sitzen aktuell so komfortabel, mit markant verringerten Deckungslücken.

In der Berufsunfähigkeit ist aber ein Umdenken im Gange. Immer mehr Arbeitgeber führen die betriebliche Einkommenssicherung als Employee Benefit ein und versichern ihre Mitarbeitenden kollektiv gegen BU und Tod. Bei dieser Absicherung sind die Tarife dank kollektiver Finanzierung klar attraktiver als im privaten BU-Markt: Eine ansehnliche BU-Rente über den Arbeitgeber ist bei elipsLife bereits ab 1 Euro pro Tag möglich. 

Zur Person
Lucas Müller
CEO elipsLife Germany & Austria

Fachartikel von Lucas Müller «Stühle, Berufsunfähigkeit und Deckungslücken»

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