Fachartikel von Doreen Ackermann, August 2021

Fringe Benefits mit Win-win-Charakter

Sind Unternehmen selbstlos? Wohl kaum. Auch in der öffentlichen Wahrnehmung handeln als sozial geltende Arbeitgeber bei der Festlegung von Fringe Benefits nicht uneigennützig. Das ist nicht verwerflich, sondern unternehmerisch. Denn diese sind als Investition mit klar messbarem, wirtschaftlichem Ertrag zu betrachten.  

Ergonomische Arbeitsplätze, „Bike-To-Work“-Programme und subventionierte Fitnessabonnements sind die Basics der betrieblichen Gesundheitsförderung. Was auf den ersten Blick als selbstloser Akt des Unternehmens erscheinen mag, verfolgt klare Ziele: „Erhalt und Förderung der Gesundheit der Mitarbeitenden zur Sicherstellung der betrieblichen Produktivität“.

Zu Recht, wie die volkswirtschaftlichen Kosten krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit aus dem Jahr 2019 gemäß Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zeigen. Allein die Volkskrankheit „Rückenschmerzen“ verursacht in Deutschland Produktivitätsverluste von bis zu 19,5 Milliarden Euro pro Jahr. Und die finanziellen Verluste durch Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund psychischer Belastungen und Erkrankungen stiegen gemäß BAuA von 13,3 Milliarden Euro im Jahr 2018 auf 14,4 Milliarden Euro im Jahr 2019. Gemeinsame sportliche Aktivitäten wie Firmenläufe und der gesunde Obstkorb dienen also nicht nur der Förderung von Teamgeist und Wohlbefinden, sondern wirken sich direkt auf den Unternehmenserfolg aus.

Benefits steigern die Attraktivität von Arbeitgebern. Mit ansprechenden Zusatzleistungen lassen sich neue Talente anlocken und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ans Unternehmen binden. Auch hier stehen personalstrategische Ziele im Vordergrund: die zügige Neubesetzung von Vakanzen und die Stärkung der Arbeitgebermarke im „war for talents“. Weil in einem unterbesetzten Team Überstunden, Stress und Qualitätseinbußen Kosten verursachen, fördert die schnelle Neubesetzung Effizienz und Produktivität des Unternehmens.

Unternehmen führen Zusatzleistungen daher nicht zum Selbstzweck ein. Doch die Effektivität, also die Rendite einer solchen Investition, ist im Einzelfall nur schwer messbar, weil sie auf einem fiktiven Vergleich basiert: Inwiefern steigert eine durch Zusatzleistungen erhöhte Arbeitgeberattraktivität die Produktivität und welchen Einfluss hat das auf die Kosten? 

Anders präsentiert sich die Ausgangslage, wenn die Kosten klar mess- und spürbar sind. Krankheitsbedingte Fehltage verursachen beispielsweise jährlich mehr als 3‘500 Euro an Bruttowertschöpfungsausfall – pro Angestellte und Angestellten. Dies, weil gemäß BAuA im Jahr 2019 im Schnitt jede und jeder Mitarbeitende 17,3 Tage krankheitsbedingt fehlte. Die Reduktion von Fehltagen und Krankheitsdauer haben daher eine spürbare - sprich messbare - Reduktion der Krankheitskosten für den Betrieb zur Folge. 

Das bestätigen Vorsorgemodelle, die mit Präventions- und Reintegrationsmaßnahmen verknüpft werden. So bietet die zum Rückversicherungskonzern Swiss Re gehörende elipsLife eine kollektive Lebensversicherungs- und Berufsunfähigkeitsdeckung an, die mit der zusätzlichen Leistung „Care Management“ kombiniert ist. Damit lassen sich krankheitsbedingte Fehltage und in der Folge Kosten spürbar reduzieren.

Im optimalen Fall finanziert sich die hierfür anfallende Versicherungsprämie allein durch die Kostenreduktion: Wird dank Präventions- und Wiedereingliederungsmaßnahmen der Krankenstand von 5% um einen Viertel gesenkt, lassen sich pro Mitarbeiterin und pro Mitarbeiter jährlich mehr als 750 Euro einsparen. Wird diese Kostensenkung ins Verhältnis zum Durchschnittsgehalt von 42‘000 Euro gesetzt, resultiert daraus ein Satz von 1,8%. Anders ausgedrückt: Arbeitgeber können eine kollektive Vorsorge für ihre gesamte Belegschaft kostenneutral einkaufen. Solange der Prämiensatz für die Versicherungsdeckung 1,8% der Gehaltssumme nicht übersteigt, ist der Nutzen des Care Managements kostenneutral. Das Unternehmen kann „ausgeben, um einzunehmen“ – die Rendite lässt sich durch einen Vorher-Nachher-Vergleich leicht feststellen.

Fringe Benefits steigern demnach nicht allein die Attraktivität von Arbeitgebern, sie können auch dazu beitragen, finanzielle und betriebliche Herausforderungen zu meistern. Employee Benefits sind als Investition zu betrachten. Sie zeichnen sich aus durch eine messbare Rendite und einer klaren, unternehmerisch nachhaltigen Zielsetzung. Das ist auch im Sinne der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, denn eine gesunde Belegschaft in einem finanziell gesunden Unternehmen schaffen eine Win-win-Situation.

Zur Person
Doreen Ackermann
Sales Development Manager elipsLife Deutschland

Fachartikel «Fringe Benefits mit Win-win-Charakter»

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