Die letzten zwei Jahre haben die mentale Gesundheit von Mitarbeitenden stark beeinflusst. Doch bereits zuvor waren Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen auf einem Höchststand – zum Beispiel aufgrund gestiegener Anforderungen, häufigen Konflikten am Arbeitsplatz sowie des Verschwimmens von Berufs- und Privatleben. Mit Folgen, die immer deutlicher werden: 2020 waren Mitarbeitende in Deutschland durchschnittlich 17 Tage arbeitsunfähig. Dies zeigt der veröffentlichte Bericht der Bundesregierung zur Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. 16,8% der Arbeitsunfähigkeiten waren auf psychische Erkrankungen zurückzuführen. Einen höheren Anteil wiesen nur Erkrankungen des Muskel-Skelett-Apparates auf. Zudem waren psychische Erkrankungen im Jahr 2020 häufigster Grund für Frühverrentungen.
Arbeitgeber haben Nachholbedarf
Unternehmen, die erkennen, dass die (mentale) Gesundheit ihrer Mitarbeitenden ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist, werden auch in Zukunft erfolgreich sein. Besonders, wenn es um das Gewinnen und das Binden von Mitarbeitenden geht. Viele Unternehmen haben diesen Mehrwert bislang noch nicht erkannt. Dies belegt die Befragung des Arbeitspsychologen Prof. Dr. Hanns Zacher von der Universität Leipzig zusammen mit dem Jobportal Indeed. Sie zeigt, dass Arbeitgeber bezüglich des Erhalts der mentalen Gesundheit nicht gut wegkommen. Oftmals fehlt es in Unternehmen an Informationen über und an Schutz vor psychischen Erkrankungen. Dass ein Viertel der Befragten angab, derzeit oder in der Vergangenheit von psychischen Problemen betroffen gewesen zu sein, ist erschreckend.
Ein offener Umgang mit psychischen Erkrankungen ist auch heute noch häufig ein Tabuthema. Die wenigsten Betroffenen sprechen offen mit ihrer Führungskraft darüber. Gründe können beispielsweise mangelnde Kenntnisse der Führungskräfte im Umgang hiermit sein, teilweise haben diese jedoch auch Vorurteile wie „depressive Mitarbeitende sind einfach nur faul“. Oft sind Führungskräfte im Umgang mit solchen Krankheitsbildern schlicht überfordert.
Mitarbeitende unterstützen
Es gibt vielfältige Möglichkeiten, die mentale Gesundheit der Belegschaft zu steigern und deren Resilienz zu verbessern. Wichtig ist, Services anzubieten, die sich am Bedarf der Mitarbeitenden orientieren. Abhängig sind diese von der Zusammensetzung der Belegschaft zum Beispiel im Hinblick auf Alter und Geschlechterverteilung.
In den Unternehmen bedarf es oftmals eines Umdenkens. Besonders Führungskräfte sind gefordert, bei Anzeichen einer psychischen Erkrankung ihre Mitarbeitenden anzusprechen und sie zu unterstützen. Dies setzt voraus, dass sie im Umgang mit psychischen Erkrankungen sensibilisiert und geschult sind. Diese Notwendigkeit zeigt auch der Gallup Engagement Index des Jahres 2018, wonach „schlechte“ Chefs die deutsche Volkswirtschaft bis zu 103 Milliarden Euro pro Jahr kosten. Für Arbeitgeber lohnt es sich daher, in die Ausbildung ihrer Führungskräfte zu investieren, hin zu einer „gesunden Führung“. Dabei geht es nicht um neue Trends, sondern um das Aufzeigen, wie Gesundheit, Zufriedenheit und Leistung der Mitarbeitenden zusammenhängen.
Hin zur Caring Company – mit vielen Vorteilen für Arbeitgebende
Arbeitgebende, die die (mentale) Gesundheit ihrer Belegschaft als Erfolgsfaktor betrachten und diese fördern, eröffnen sich in Zeiten demografischen Wandels und sich weiter verschärfenden Fachkräftemangels Chancen. Denn gezielte Maßnahmen ermöglichen es, dem Anstieg von Krankenständen vorzubeugen bzw. deren Zahl sogar zu reduzieren. Dabei ergibt sich zugleich die Möglichkeit, das Employer Branding sowie die Mitarbeiterbindung und -motivation zu stärken. Die Förderung der mentalen Gesundheit sollte somit ein Must-have in Unternehmen sein.
Die betriebliche Einkommenssicherung von elipsLife ist ein gutes Mittel zur Positionierung am Arbeits- und Bewerbermarkt. Das in der Versicherungslösung integrierte Care Management bietet umfangreiche und innovative Lösungen und Services zur Gesundheiterhaltung der Mitarbeitenden an. Zum Beispiel das elipsLife Gesundheitstelefon oder die Gesundheitslotsen, welche betroffene Personen unterstützen. Oder durch Informationsmaterial wie zum Beispiel Leitfäden, die Führungskräften und Personalverantwortlichen Hilfestellung beim Umgang mit psychisch erkrankten Mitarbeitenden geben.