Fachartikel von Michael Winzer, März 2022

Die betriebliche Einkommenssicherung – Greatest Hits Nr. 6: Preisgestaltung in der Gruppenversicherung: Wie bei einzelnen Personen – aber nur fast!

elipsLife berücksichtigt beim Underwriting und Pricing von Unternehmens-Kollektiven nicht nur die anonymisierten Informationen der einzelnen Mitarbeitenden, sondern auch Angaben zum Unternehmen. Letzteres ermöglicht eine unternehmensindividuelle Preisgestaltung. 

Wie bei der Individualversicherung sind die Rechnungsgrundlagen, vor allem Eintrittswahrscheinlichkeiten, die Basis der Preisgestaltung in der Gruppenversicherung. Allerdings werden diese gleichsam für jede Gruppe neu festgelegt. Dabei folgt elipsLife dem Prinzip „so sicher wie nötig“ und nicht „so sicher wie möglich“. Dies bedeutet, dass elipsLife nicht mit Margen in der Risikoprämie arbeitet und somit nicht auf Risikogewinne abzielt.  

Entsprechend liegt der Fokus auf der Frage des nötigen Preises. Mit anderen Worten: Wie kann aus den vorhandenen Informationen die notwendige Sicherheit für den Preis gewonnen werden – ohne zudem die einzelnen Individuen durch eine medizinische Risikoeinschätzung führen zu müssen?  

Es liegt auf der Hand, dass sich die Qualität der Informationen positiv auf die gewünschte Sicherheit auswirkt. Dabei sind anonymisierte individuelle Informationen über die Mitarbeitenden wie Alter, Geschlecht und Beruf genauso von Bedeutung wie unternehmensspezifische Angaben etwa zu „Gesundheits-Programmen“ und „Mitarbeitenden-Bewertungen“.  

Die Informationen zu den Mitarbeitenden dienen wie in der Individualversicherung zur Erstellung einer individuellen Risikosicht. Besondere Bedeutung haben dabei die Informationen zu Alter und Beruf, da sie das Risiko um den Faktor 15 (bei Alter) bzw. 6 (bei Beruf) beeinflussen können. Anders als in der Individualversicherung, Stichwort „Unisex-Tarife“, darf in der Gruppenversicherung das Geschlecht noch berücksichtigt werden. Mit dem Faktor 2 hat es aber einen eher geringen Einfluss. 

Die Unternehmensangaben bilden die Basis für die unternehmensindividuelle Preisgestaltung. Die Existenz von „Gesundheits-Programmen“ wirkt sich dabei direkt reduzierend auf die zu Grunde gelegten Eintrittswahrscheinlichkeiten aus. Gleiches gilt für positive Bewertungen durch die Mitarbeitenden bezüglich der Wahrscheinlichkeit, berufsunfähig zu werden. Denn Fakt ist: Zufriedene Mitarbeitende unterliegen einem signifikant geringeren Berufsunfähigkeitsrisiko. Die spezifischen Unternehmensangaben sorgen somit für die unternehmensindividuelle Preisgestaltung. Oder anders: je mehr wir über das Unternehmen wissen, desto sicherer sind wir uns beim Preis! 

Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang, dass es für das elipsLife Pricing Department selbstverständlich ist, das Zustandekommen des Preises oder die Bedeutung einzelner Faktoren und Unternehmensinformationen bei Bedarf gemeinsam mit dem Kunden und/oder mit dem betreuenden Makler zu erarbeiten – zum Beispiel in gezielten „Deep Dive Sessions“. Wir vom Pricing Department verstehen uns nämlich nicht als „Maschinenraum-Aktuare“, sondern als lösungs- und kundenorientierter Teil des elipsLife Teams für Deutschland und Österreich.

Zur Person
Michael Winzer
Head of Pricing and Product, elipsLife Germany & Austria

Fachartikel «Preisgestaltung in der Gruppenversicherung: Wie bei einzelnen Personen – aber nur fast! »

Drucken