echo-interview mit Pascal Jenny, Kurdirektor, Arosa Tourismus
elipsLife echo: Herr Jenny, sind die Aroserinnen und Aroser die lustigsten Bündner – oder warum hat Arosa Tourismus das Humor-Festival erfunden?
Pascal Jenny: Humor ist bei uns in Arosa ein wichtiges Thema und Teil unseres Alltags. Das Humorfestival ist aber auf rein wirtschaftliche Überlegungen zurückzuführen. Vor rund 30 Jahren gab es in Arosa die sogenannten „Wedelwochen“ für Leute, die Anfang Dezember im ersten Schnee Skis testen wollten. Als das Interesse an diesen "Wedelwochen" abnahm, suchte man nach Alternativen. Und weil zu jener Zeit Comedy-Anlässe aufkamen, tauchte die Idee auf, etwas rund um die Themen Comedy und Humor zu machen. So wurde vor 26 Jahren das Arosa Humor Festival gegründet. Heute bringt die Veranstaltung rund 20'000 Besucherinnen und Besucher nach Arosa.
Gibt es neben dem Humor-Festival noch andere Gründe, weshalb Herr und Frau Schweizer ihre nächsten Ferien in Arosa verbringen sollten?
Ja, klar! Wir leben in Arosa in einer Art Paradies. Arosa hat einige Faktoren, die in der heutigen, von Hektik und Schnelllebigkeit geprägten Zeit wichtig sind. Die Talendlage des Dorfes, der spezielle Charme und allein das Erlebnis, von Chur über die Strasse mit ihren 365 Kurven nach Arosa zu gelangen – das alles zusammen macht das Geheimnis des Dorfes aus. In Arosa hat man das Gefühl, weit weg vom Alltag zu sein. Im Winter bietet Arosa dank seiner Lage auf 1800 Meter über Meer echtes Wintererlebnis: Schnee im Dorf, keine schwarzgeräumten Strassen und von Dezember bis sicher Mitte Februar alles im weissen Kleid. Ab Juni 2018 ist Arosa zudem der einzige Ort in den Alpen, wo Bären in der Natur beobachtet werden können.
Stehen solche Events nicht im Widerspruch zu den sonst beworbenen typischen Merkmalen wie intakte Berg- und Wanderwelt, Natur und Ruhe?
Nein, das ist kein Widerspruch. Jeder, der während eines unserer Events in Arosa weilt, merkt, dass sich die Frage gar nicht stellt. Ein Beispiel: Ende August führen wir jeweils die Arosa ClassicCar durch. Mit rund 170 Oldtimern und 20‘000 bis 25‘000 Besuchern unser wohl lautester Anlass. Ist man zu dieser Zeit in Arosa und will nichts mit Autos zu tun haben, findet man in maximal 10 Minuten Natur und Ruhe pur. Da ist dann nichts mehr zu spüren von Autolärm und Oldtimer-Nostalgie. Kommt hinzu, dass auch jene Gäste, welche die Ruhe suchen, ab und zu Unterhaltung wünschen.
Wie hoch ist der Anteil Schweizer Gäste in Arosa?
Wir konnten in den letzten Jahren den Anteil Schweizer Gäste von rund 60% auf fast 70% steigern. Und das, obwohl Ferien in der Schweiz auch für Schweizerinnen und Schweizer als eher teuer gelten. Daneben stammen rund 15% unserer Gäste aus Deutschland, 5% aus den Benelux-Staaten und die restlichen 10% kommen aus aller Welt. Gerade für ausländische Gäste sind die Events wichtig. So zieht zum Beispiel die jährliche Arosa Gay Skiweek im Januar sogar Besucher aus Australien an, während die Arosa ClassicCar vor allem auch bei Engländern populär ist.