Pascal Kuchen, Directeur Général Collective de Prévoyance Copré, einem Rückversicherungspartner von elipsLife
elipsLife echo: Herr Kuchen, die La Collective de Prévoyance Copré ist eine teilautonome Sammelstiftung Wie viele Unternehmen sind Ihrer Stiftung angeschlossen?
Pascal Kuchen: Aktuell sind knapp mehr als 1000 Unternehmen mit rund 15‘500 Versicherten bei uns angeschlossen.
Ist Copré ausschliesslich in der Westschweiz tätig?
Nein, wir sind in der ganzen Schweiz tätig ausser dem Tessin. Unsere Kunden sind zu rund 70% in der West- und 30% in der Deutschschweiz. Wir sind nicht so gross wie eine Axa oder Swiss Life, zählen aber bei den teilautonomen Vorsorgestiftungen zu den Top drei in der Westschweiz. In der Deutschschweiz ist unser Marktanteil steigend und das Wachstumspotenzial für uns grösser, weil der Markt grösser ist. Trotz der Corona-Krise hat sich übrigens die Anzahl Offert-Anfragen aus der Deutschschweiz nicht verändert. Während wir in der Westschweiz eine klare Abnahme feststellen, sind wir in der Deutschschweiz auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr.
Warum soll sich aus Ihrer Sicht ein KMU einer teilautonomen Sammelstiftung anschliessen und nicht einer Vollversicherung?
Für die teilautonome Sammelstiftung sprechen die besseren Leistungen. Im Vergleich zur Vollversicherung haben wir klar bessere Umwandlungssätze. So hat zum Beispiel Swiss Life im überobligatorischen Bereich einen solchen von 4,8%, Copré aber von 6,5%. Auch die Verzinsung bei den Sparkapitalien ist besser und die Risikoprämien sind tiefer. Teilautonome Sammelstiftungen können allerdings in Unterdeckung geraten. Wenn sich die Börse lange schlecht entwickelt, kann der Kunde einer Vollversicherung noch immer gut schlafen, während sich der Kunde einer teilautonomen Stiftung vielleicht zu fragen beginnt, wie das aufgrund der Börsenentwicklung weitergehen soll. Dies könnte zu Sanierungsmassnahmen führen, was es bei Vollversicherungen nicht gibt. Vollversicherungen geben auch Garantien bezüglich Deckungsgrad und Leistungen, teilautonome Stiftungen nicht. Dafür sind diese flexibler in ihren Anlagestrategien. So hat Copré sehr viele Immobilien- und Alternative, nicht börsenkotierte Anlagen im Portefeuille und erreicht dadurch immer weit überdurchschnittliche Anlageresultate.