echo-Interview mit Aksel Ringvold, General Manager der Hilti Schweiz AG
elipsLife echo: Hilti ist als global erfolgreicher Player in Familienbesitz geblieben. Ist das einer der Erfolgsfaktoren des Unternehmens?
Aksel Ringvold: Ja, und zwar aus mehreren Gründen. Der Familienbesitz ermöglicht ein langfristiges Planungsdenken, viel mehr als dies bei börsenkotierten Unternehmen der Fall ist. Bei Hilti steht die langfristige Sichtweise und nicht die kurzfristige Profitoptimierung im Vordergrund. Zudem sind wir nach wie vor geprägt von einer Kultur, die auf den Firmengründer zurückgeht und die unseren Alltag stark bestimmt. Wir beschäftigen beispielsweise eine Person, die sich ausschliesslich um unsere Firmenkultur und deren Umsetzung kümmert.
Welches sind Ihre wichtigsten Absatzmärkte?
Hilti lebt eine globale Strategie. Wir haben über 120 Tochtergesellschaften weltweit und betreiben grundsätzlich überall das gleiche Geschäftsmodell mit Aussendienst, Engineering, Support etc. In Europa sind wir bezüglich Marktanteile am stärksten und da wiederum steht der deutschsprachige Raum im Vordergrund. Stark ist Hilti aber auch in den USA und wir stärken uns auch vermehrt in Ländern ausserhalb Europas.
Welches sind die derzeit grössten Herausforderungen für die Hilti-Gruppe?
Aktuell stecken die Baubranche und damit auch wir als Bauzulieferer in einem veritablen Sturm. So erleben wir eine extreme Rohmaterial-Knappheit, die dazu führt, dass zum Beispiel die Stahlproduktion die Nachfrage auf dem Weltmarkt nicht mehr decken kann. Steigende Preise und Lieferengpässe sind die Folgen. Dazu kommen massiv höhere Preise bei der See- und Luftfracht und ein Mangel an Elektronikkomponenten. Hilti ist bis anhin nur dank einer sehr professionell organisierten Lieferkette mit einem blauen Auge davongekommen.
Wie sieht das längerfristig aus?
Beim langfristigen Horizont spreche ich lieber von Möglichkeiten. Ein wichtiges Thema ist sicher die Produktivität für die Baubranche generell und vor allem die Möglichkeiten angesichts des digitalen Wandels, den wir gerade erleben. Es stellt sich die Frage, wie wir unsere Kunden mit unseren Lösungen am besten unterstützen können, damit sie diesen Wandel möglichst produktiv umsetzen und mehr Geld verdienen können.