Fachartikel von Alexandra Moser, Mai 2022

Mentale Gesundheit der Belegschaft: Erfolgsfaktor für Unternehmen

Covid-19 hat nicht nur die physische, sondern auch die mentale Gesundheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern massgeblich beeinträchtigt. Bereits vor der Pandemie waren aber Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen ein brennendes Thema. Denn immer mehr Menschen leiden am Arbeitsplatz wie im privaten Leben unter steigendem Zeit- und Leistungsdruck. Wachsende Verantwortung, oftmals ungenügende Unterstützung aus dem Umfeld, häufigere Konflikte am Arbeitsplatz und die Sorge, den Job sogar zu verlieren, bringen Menschen immer öfter an ihre Grenzen. Mit gravierenden Konsequenzen: In der Schweiz fehlen Arbeitnehmende durchschnittlich 6.5 Tage pro Jahr. Die Zahl psychischer Erkrankungen ist dabei in den letzten Jahren massiv angestiegen: So leiden In Deutschland, Österreich und in der Schweiz rund 20 Prozent der Bevölkerung daran.    

Arbeitgeber müssen Mehrwert geeigneter Massnahmen erkennen
Unternehmen, welche die Gesundheit ihrer Belegschaft als wesentlichen Erfolgsfaktor sehen, werden auch in Zukunft erfolgreicher sein – insbesondere beim Anwerben und Halten von Mitarbeitenden. Doch haben viele Firmen diesen Mehrwert noch nicht erkannt. Unsere Erfahrungen zeigen, dass Arbeitgeber gerade im Bereich der mentalen Gesundheit in ihren Unternehmen Lücken haben: Informationen und Sensibilisierung über psychische Erkrankungen an sich und über zielführende Präventionsmassnahmen fehlen oft. Dass mehr als die Hälfte aller psychisch bedingten Arbeitsunfähigkeiten durch Arbeitsplatzkonflikte ausgelöst werden, muss aufhorchen lassen.  

Der offene Umgang mit psychischen Erkrankungen ist auch heute noch häufig ein Tabu. Die wenigsten Betroffenen sprechen offen mit ihren Vorgesetzten darüber. Sehr häufig sind Führungskräfte im Umgang mit solchen Krankheitsbildern schlicht überfordert, ihnen fehlen die Kenntnisse für den Umgang mit Betroffenen, und immer noch begegnet man in der Praxis Vorurteilen wie „depressive Mitarbeitende sind einfach nur faul“.   

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen 
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die mentale Gesundheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu steigern und die Resilienz der Belegschaft zu verbessern. Wichtig ist eine Unterstützung, die sich am Bedarf der Mitarbeitenden orientiert. Abhängig ist dieser von der Zusammensetzung der Belegschaft, zum Beispiel hinsichtlich Alter und Geschlechterverteilung.  

In vielen Firmen bedarf es eines Umdenkens. Besonders Vorgesetzte sind gefordert, bei Anzeichen einer psychischen Erkrankung ihre Mitarbeitenden anzusprechen und sie zu unterstützen. Dies setzt voraus, dass sie für den Umgang mit solchen Erkrankungen sensibilisiert und geschult sind. Diese Notwendigkeit legen auch die hohen volkswirtschaftlichen Kosten als Folge psychischer Erkrankungen nahe. Diese betragen laut Job-Stress-Index von Gesundheitsförderung Schweiz jährlich über 7,6 Milliarden Franken. Vor diesem Hintergrund lohnt es sich für Arbeitgeber, in die Ausbildung ihrer Führungskräfte zu investieren: hin zu einer „gesunden Führung“. Nicht im Sinne eines neuen Trends, sondern um den Zusammenhang von Gesundheit, Zufriedenheit und Leistung der Mitarbeitenden aufzuzeigen. 

Förderung der (mentalen) Gesundheit bringt der Firma Vorteile
Kernkapital jedes Unternehmens sind gesunde, einsatzfreudige und leistungsfähige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese sind aber wegen des zunehmenden Zeit- und Leistungsdrucks für psychische Erkrankungen anfällig. Häufige Arbeitsausfälle, plötzliches Ausscheiden wichtiger Arbeitskräfte, ein Prämienanstieg in der Krankentaggeld- und Unfallversicherung sowie bei der Pensionskasse sind Folgen, die ein Unternehmen arg belasten können. 

Arbeitgebern, welche die (mentale) Gesundheit ihrer Belegschaft beachten und sie fördern, eröffnen sich in Zeiten demografischen Wandels und des sich weiter verschärfenden Fachkräftemangels Chancen. Denn gezielte Massnahmen ermöglichen es, Fehlzeiten vorzubeugen bzw. diese sogar zu reduzieren. Dabei ergibt sich zugleich die Möglichkeit, das Employer Branding sowie die Mitarbeiterbindung und -motivation zu stärken. 

Das Care Management, wie es elipsLife anbietet, ist ein bewährtes Mittel, Absenzen auch aufgrund psychischer Erkrankungen von Mitarbeitenden zu verringern. Nicht nur durch vorbeugende Massnahmen, indem Personalverantwortliche und Führungskräfte neben allgemeinen Gesundheits- und Sozialfragen insbesondere auch im Bereich psychischer Erkrankungen sensibilisiert und bei Bedarf beraten und geschult werden. In akuten Fällen wird das elipsLife Case Management aktiv. Eine Vertrauensperson begleitet Betroffene frühzeitig und kompetent auf ihrem Weg zurück an den Arbeitsplatz. Mit diesem kombinierten Vorgehen hilft das Care Management von elipsLife nachhaltig mit, Kosten zu sparen. Und ermöglicht es Führungskräften, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren.

Zur Person
Alexandra Moser
Head Care Management elipsLife CH/LI

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